Im ersten Teil unserer neuen Stadtteilreihe ‚Tokyo Guide‘ widmen wir uns Akihabara, dem Mekka japanischer Popukultur.
Akihabara (jap.秋葉原) aka ‚Akiba‘ aka ‚Electric Town‘ ist nicht nur das Herz des japanischen Elektrohandels, sondern auch das Epizentrum der Otaku-Kultur und ein wahres Einkaufsparadies für Manga- und Animefans, begeisterte Gamer und Techniknerds.
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Akiba ist ist der Inbegriff japanischer Neonkultur und visueller Reizüberflutung. Egal wohin das Auge reicht: hier sieht man blinkende Reklametafeln, bunt leuchtende Geschäfte, animierte Figuren, Roboter und mit Megafonen bewaffnete Händler, die den vorbeiziehenden Menschenmassen die neusten Angebote der Elektroläden entgegenschreien.
Der unweit von Asakusa und Ueno gelegene Stadtteil weist die höchste Dichte an Elektrofachgeschäften und Duty-Free Shops im ganzen Land auf. Zwischen den bunt animierten Leuchtreklamen der großen Handelsketten findet man in Akihabara Hunderte Händler, die sich auf den Verkauf von Anime und Manga, Retro-Videogames, Spielfiguren und Idol-Fanartikel spezialisiert haben. Von den neusten Spielkonsolen über Smartphones bis hin zu kuriosen Sammlerartikeln finden Techniknerds, Geeks und Otakus jeglicher Art alles, was das Herz begehrt.
Weil sich in Akihabara nach dem zweiten Weltkrieg ein riesiger Schwarzmarkt für Elektro- und insbesondere Radioteile bildete, war das Viertel schon immer eine Anlaufstelle für Technikbegeisterte und Hobbybastler. Als wenige Jahre später immer mehr Händler für Haushaltswaren hierher strömten, kamen auch Familien, um aus dem großen Angebot an Geräten schöpfen zu können. Bis heute bestehen diese winzigen Läden, in denen man die kleinsten und die seltensten Technikkomponenten der Welt finden kann.
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Spätestens ab den späten 90er Jahren etablierte sich Akiba mehr und mehr zum Zentrum für Fortschritt und schließlich zum Knotenpunkt für modernste Technologie und schrille Geek-Kultur. Fans japanischer Popkultur, Computernerds und Cosplayer ziehen hier zu Tausenden durch die Straßen, um sich mit den neusten Gadgets auszurüsten, Konzerte ihrer Lieblingsbands zu bewundern oder eines der berühmt berüchtigen Maid-Cafés zu besuchen.
Das dürft ihr in Akihabara nicht verpassen! Unsere Top 10-Tipps
1. Die Chūō-dōri (Hauptstraße)
Die Chūō-dōri (Hauptstraße) ist die Hauptschlagader des pulsierenden Stadtteils und eignet sich gut als Startpunkt für einen Spaziergang durch Akihabara. Entlang der breiten Straße sind verschiedene Händler mit einer großen Spannbreite an Produkten angesiedelt. Hier findet man allerlei Computerspiele, Anime, Manga und Fanartikel. Für Anime-Sammlerobjekte lohnt es sich, die oberen Etagen der Kaufhäuser zu durchforsten. Tipp: Sonntags ist die Hauptstraße für den Autoverkehr gesperrt und lädt zum stressfreien Bummeln ein.
2. Maid Cafés
Die skurilen Maid Cafés gehören zweifelsohne zu den Highlights von Akihabara. Hier tragen die Kellnerinnen viktorianische Dienstmädchen-Uniformen aus dem 19. Jahrhundert, sprechen ihre überwiegend männlichen Kunden als Meister oder Herr an, lesen ihren Kunden jeden Wunsch von den Lippen ab und gehen beim Servieren neben den Tischen ihrer Gäste sogar auf die Knie und rühren auf Wunsch ihres Meisters auch gerne Milch und Zucker in dessen Tasse. Manche Maid-Cafés gehen sogar so weit, dass die Kunden hier liebevoll gefüttert werden oder entspannende Rückenmassagen bekommen.
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3. Akihabara Radio Kaikan
Das Akihabara Radio Centre oder auch Radio Kaikan ist das ikonische Wahrzeichen des Viertels. Hier begann nach dem zweiten Weltkrieg der berühmte Handel mit Radios und anderen Elektroartikeln. In dem Gebäude, was 2011 abgerissen und 2014 neu eröffnet wurde, befinden sich ca. 30 alteingesessene Geschäfte, die Elektronikartikel, Mangas, Anime, Spielzeuge und allerlei Sammlerfiguren verkaufen.
4. Tokyo Anime Center
Das Tokyo Anime Center befindet sich im 4. Stock eines hochmodernen Komplexes. Hier kann man animebezogene Ausstellungen besuchen und sich im Merchandise-Shop mit Spiegzeug, Haushaltswaren, Figuren und allerlei Souvenirs eindecken.
5. Gundam Café
Wie der Name schon verrät, dreht sich hier alles um die extrem populäre Mobile Suit Gundam Serie. Nicht nur gibt es hier Gundam-bezogene Gerichte, sondern auch jede Menge Fan Roboter. Im hauseigenen Souvenirshop findet man exklusive Sammlerfiguren und Mitbringsel im Roboterstil.
6. Super Potato
Bei Super Potato gibt es so ziemlich jedes Videospiel und jede Konsole, die man sich vorstellen kann. Vor allem Retrospiele, Spielekassetten, DVS- und allerlei Zubehör für begeisterte Gamer kann man hier finden.
7. Tsukumo Robot Kingdom
Ein wahres Paradies für Roboterfans befindet sich im zweiten Stock des Computerhändlers Tsukumo. Hier findet man alle möglichen Einzelteile und Systeme zum Bau eines eigenen Roboters.
8. Mandarake
Eines der größten Manga- und Animeshops Japans. In der Akihabara Filiale finden Comicfans, Animeenthusiasten und passionierte Sammler, alles was das Herz begehrt. 8 Stockwerke voller Bücher, Cds, Spielzeug, Actionfiguren, Sammelkarten und vieles mehr. Weil im Sortiment von Mandarake auch jede Menge Secondhand-Waren enthalten sind, kann man hier viele seltene Exemplare und wertvolle Sammlerstücke finden.
9. AKB 48 Shop & Café
Die nach dem Stadtteil Akihabara benannte Girlgroup gehört zu den berühmtesten Phänomen der Mainstream-Popkultur Japans. Über 60 wechselnde Mitglieder zählt die Band, die wegen ihrer schier unendlichen Mitgliederzahl sogar einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde ergattern konnte. Im eigenen Themencafé performen die unschuldig und kindlich anmutenden Mädchen täglich für ihre überwiegend männlichen Fans, die sich im Anschluss mit diversen Fan-Artikeln eindecken können.
10. Oden Verkaufsautomaten
Kein Land der Welt hat soviele Getränkeautomaten pro Einwohner wie Japan. An jeder Ecke stehen reihenweise Automaten, die sowohl eiskalte, als auch heiße Getränke servieren – je nach Jahreszeit und Vorliebe. Auch Alltagsgegenstände und fertige Speisen kann man hier aus der Maschine ziehen. In Akihabara findet man beim Chichibu Denki besonders seltene Exemplar, nämlich Verkaufsautomaten, die Oden aus der Dose verkaufen. Oden ist ein Eintopfgericht, was besonders in den Wintermonaten sehr beliebt ist. Genau dann kann es auch vorkommen, dass man sich höflich in die Schlange vor dem Automaten einreihen muss, um auch eines der begehrten Gerichte zu ergattern.